Kommen nun die bösen Geister aus Fernost?
Die Wirtschaftskontakte zwischen Fernost und dem Westen nehmen immer mehr zu. Asiaten kommen zu uns nach Deutschland als Studenten, als Arbeitnehmer, als Lieferanten und Einkäufer oder als Investoren. Dass sie aber auch Wesen mitbringen, die bei uns längst vertrieben worden sind, möchte ich Ihnen mit einem kleinen Augenzwinkern erzählen.
Im Rahmen einer Firmenveranstaltung bei einem deutschen Kunden, dessen Mitarbeiter sich über die Spielregeln im Asiengeschäft informieren wollten, erzählte ich auch, dass die Zahl Vier in China nicht sehr beliebt ist, da sie in ihrem Klang an Tod erinnert. Demzufolge findet man in chinesischen Hotels oft keinen 4. Stock. Acht und neun hingegen sind sehr beliebte Zahlen.
Ein Teilnehmer fragte mich daraufhin, ob ich mir eigentlich schon einmal die Bezeichnung der Stockwerke in dem Hotel angesehen hatte, ich dem ich logierte? Das tat ich dann sofort am Abend und fand folgendes Bild.
Neugierig wollte ich von der Rezeptionistin wissen, warum man auch in diesem deutschen Hotel (in einem eher kleinen Ort) vom dritten gleich in den fünften Stock käme? Sie erzählte mir, das sei eine Reaktion auf die ständigen Beschwerden chinesischer Gäste gewesen. Diese hätten sich immer geweigert, ein Zimmer mit der Nummer „vier“ zu beziehen. Und als ein Gast aus Fernost einmal dazu gezwungen war, weil das Hotel komplett ausgebucht war, hielt er den Hotelbesitzer die ganze Nacht auf Trab. In seinem Schrank sei ein böser Geist, der müsse vertrieben werden. Ob er damit dann Erfolg hatte, wusste sie leider nicht.
Es gab keine „Aufklärung“ in Asien
Wir sollten uns immer wieder vor Augen halten, dass die Epoche der „Aufklärung“ nur in Europa stattgefunden hat. In den meisten Ländern der Welt ist man heute noch von der Existenz guter oder böser Geister und übersinnlicher Kräfte überzeugt. Und dieser Glaube prägt das Handeln und die Logik der Menschen. Auch im Geschäftsleben.
Astrologen sind wichtige Ratgeber
Astrologen gehören heute noch in Asien zu weit verbreiteten und geschätzten Ratgebern. Familien haben einen Familienastrologen, der jedes neu geborene Familienmitglied hinsichtlich seiner Anlagen aufgrund der Gestirnskonstellationen zu seiner Geburt begutachtet. Die Eltern erhalten daraufhin Empfehlungen, wie sie schlechtere Einflüsse mindern und positive fördern könnten. Auch Unternehmen holen sich astrologischen Rat, wenn es um wichtige Entscheidungen geht. Dies kann sich auf die Mitarbeiterauswahl beziehen oder auf den richtigen Zeitpunkt für einen Vertragsabschluss mit dem westlichen Partner.
Fengshui – die Lehre von „Wasser und Wind“
Fengshui Meister begleiten Architekten bei öffentlichen und privaten Bauten. Sie beraten Unternehmen bei der Wahl von Firmenlogos. Geistheiler oder Schamanen sorgen bei der Eröffnung von Fabrikationsstätten oder neuen Firmengebäuden dafür, dass nur positive Energie vorhanden ist. Mit Speisen und Opfergaben werden die bösen Geister besänftigt. So will man Mitarbeiter vor Verletzungen am Arbeitsplatz und das Unternehmen vor Misserfolgen schützen.
Meine Empfehlung
Akzeptieren Sie einfach, dass asiatische Menschen an solche Einflüsse und Zusammenhänge glauben. Wenn Sie selbst Ihre Büroräume oder Werkshallen in Asien erfolgsoptimiert gestalten wollen, so bitten Sie einfach lokale Mitarbeiter alles in die Wege zu leiten, was nötig ist, um böse Geister zu vertreiben, das „chi“ oder die Lebensenergie ungestört fließen zu lassen. Damit sind Ihre Mitarbeiter beruhigt und auch Ihrem wirtschaftlichen Erfolg steht nichts mehr im Weg.
Kommentare
Kommen nun die bösen Geister aus Fernost? — Keine Kommentare
HTML tags allowed in your comment: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>