Weihnachten in Asien
Weihnachten in Asien: Sie möchten dem Tannenbaumduft, Glühwein und den endlosen Musikschleifen amerikanischer Weihnachtssongs auf den Radiosendern entfliehen? Vielleicht planen Sie sogar eine Reise nach Asien? No chance – auch hier werden Sie in den großen Städten, aber auch bei den kleinen Verkaufsständen an den Stränden in Thailand, Sri Lanka oder Bali auf weihnachtliche Dekorationen stoßen.
Zu Weihnachten in Asien wurde schon mal die Hauptgeschäftsstraße Singapurs, die Orchard Road, mit tropentemperatur-resistentem Kunstschnee verzaubert. In den Megacities der chinesischen Ostküste lassen sich die großen Kaufhäuser die Chance auf zusätzliche Umsätze nicht entgehen. Verständlich in einer Kultur, in der das Schenken einen hohen Stellenwert einnimmt. Und in vielen Restaurants tragen die Bedienungen rot-weiße Santa Claus-Kostüme.
Nicht alle sind begeistert zu Weihnachten in Asien
An dieser Ausbreitung der – zumindest äußerlichen – christlichen Fest-Zeichen gibt es natürlich auch Kritik. „Frühlingsfest statt Weihnachten in Asien“ propagierten einige chinesische Internetautoren und forderten ihre Landsleute auf, den westlichen Einfluss zurückzudrängen. Auch viele westliche Expatriates fragen sich, was dies alles noch mit den christlichen Botschaften zu tun hat in einer Kultur, die keine christlichen Wurzeln kennt.
Nicht entweder-oder, sondern sowohl-als-auch Denken
Und gerade in der Tatsache, dass sich das Christentum nirgends in Asien als dominante Religion durchsetzen konnte, liegt wohl ein Grund, warum man dort ohne große Bedenken auch das Weihnachtsfest in die Anlässe zum Feiern und Konsumieren aufnimmt.
In den asiatischen Philosophien – ob Buddhismus, Hinduismus oder Shintoismus – gibt es kein Entweder-Oder, richtig-oder-falsch-Denken wie im Christentum, sondern ein Sowohl-als-Auch. „Alle Flüsse fließen ins Meer“, sagt man im Buddhismus. Damit sind viele Wege der Erlösung oder des Heils möglich. Und ob nun zu Weihnachten in Asien, zum chinesischen Neujahrsfest oder dem thailändischen Wasserfest: Jede Gelegenheit zum Feiern kann man nutzen.
Hätten Sie’s gewusst?
Fernost ist übrigens auch bei Ihrem festlich dekorierten Haus oder Baum ganz nah: 60% des Weihnachtsschmuckes wird in China produziert.
Und noch ein Tipp zu Weihnachten in Asien:
Auch wenn Ihnen Ihre asiatischen Geschäftspartner Weihnachtswünsche schicken, Sie können sich zwar bedanken, müssen aber nicht im gleichen Sinn antworten. Mit einer „besinnlichen Weihnachtszeit“ können diese nichts anfangen. Viel wichtiger in Ländern wie China, Singapur, Taiwan, Korea oder Japan ist das bevorstehende Frühlingsfest. Und das ist 2014 am 31. Januar.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien erholsame Feiertage und ein gesundes, glückliches neues Jahr!
Vielen Dank für die zahlreichen, positiven Rückmeldungen zu den Inhalten der vergangenen Newsletter!
Besten Dank für diesen Einblick und differenzierte Darstellungsweise. Wieder ein Schritt in das Verstehen dieser, für viele unverständliche Kultur!
Auch schöne Weihnachten.