Frauen im Asiengeschäft – das sollten Sie wissen!
Wenn westliche Frauen im Asiengeschäft tätig sind, fragen sie mich oft, was sie im Umgang mit Kunden und Kollegen beachten sollten. Deshalb finden Sie in diesem Artikel praxisrelevante Tipps und Empfehlungen.
Frauen im Asiengeschäft: Die Branche zählt
Natürlich bestimmt die jeweilige Branche, wie sehr westliche Frauen im Asiengeschäft akzeptiert sind. Einkäuferinnen in der Mode- oder Schmuckbranche haben eine völlig andere Stellung als Verkäuferinnen im Maschinenbau. Im ersteren Fall stellen sie wohl die Mehrheit, im zweiten Fall die Minderheit dar. Allerdings habe ich auch Kundinnen, die als Vertreterinnen von Zulieferern in der Automobilindustrie sehr erfolgreich in Asien waren.
Frauen im Asiengeschäft: Status schlägt Geschlecht
Alle asiatischen Länder sind sehr hierarchisch geprägt. Konkret bedeutet dies: Eine westliche Frau mit entsprechendem Status (Geschäftsführerin, Verkaufs- oder Einkaufsleiterin etc.) wird in Asien überall anerkannt werden. Das Geschlecht ist dann zweitrangig.
Allerdings geben unsere Visitenkarten oft keinen entsprechenden Hinweis. Eine Frau mit dem nichtssagenden Titel „Sales Manager“ wird damit Irritationen in Asien auslösen. Der fernöstliche Partner kann nicht einschätzen, wen er da eigentlich vor sich hat.
Frauen im Asiengeschäft: Länderspezifische Besonderheiten
Die Länder, in denen westliche Frauen die meisten Probleme haben könnten, sind Japan und Südkorea. Dort sind immer noch wenige Frauen in Führungs- oder Entscheidungspositionen zu finden. Dementsprechend ungeübt sind die Männer im Umgang auch mit westlichen Frauen. Auch in Indien könnte es Schwierigkeiten geben, wenn die Visitenkarten (oder das betriebliche Organigramm) nicht einen ranghohen Titel ausweist.
In China und den südostasiatischen Staaten sind Frauen im Geschäftsleben zahlreich vertreten. Westliche Frauen werden deshalb ebenfalls akzeptiert.
Verhaltensempfehlungen für westliche Firmenangehörige
Ich gebe meinen Kundinnen oft die grundsätzliche Empfehlung, sich an der früheren britischen Premierministerin Magret Thatcher zu orientieren. Die galt als „eiserne Lady“, weil sie lächelnd harte Entscheidungen traf. Konkret bedeutet dies, dass sich auch die westlichen Firmenvertreterinnen freundlich im Auftreten, aber konsequent in Verhandlungen oder der Mitarbeiterführung präsentieren sollten.
Was sie jedoch nicht erwarten dürfen, ist ein Höflichkeitsverhalten, wie es bei uns (manchmal noch) gegenüber Frauen gezeigt wird: Dass man ihnen etwa eine Tür aufhielte oder sie als erstes durch diese gehen ließe. Die westliche „Ladies first“-Regel heißt in Asien schlicht „Hierarchy first“.
Frauen im Asiengeschäft: Begrüßung
In moslemisch geprägten asiatischen Staaten (Indonesien, Malaysia, Pakistan) geben die Männer Frauen oft nicht die Hand, sondern legen ihre eigene Hand auf ihr Herz. Ansonsten empfehle ich, einfach das Begrüßungsverhalten der asiatischen Geschäftspartner zu imitieren: Reichen sie Ihnen die Hand, dann erwidern Sie dies mit LEICHTEM Händedruck. Verbeugen sie sich, tun Sie das ebenfalls.
Frauen im Asiengeschäft: Kleidungsempfehlungen
Auch wenn Sie von den kurzen Röcken und enganliegenden Kleidern chinesischer Geschäftspartnerinnen beeindruckt sind: Reisen Sie ganz konservativ mit einem Hosenanzug, Kostüm oder einem Kleid mit Ärmeln. Und packen Sie immer auch in tropisch heißen Ländern eine wärmende Jacke oder Strümpfe ein, denn die Büroräume sind sehr gut gekühlt.
Erfolgsfaktor westliche Firmenvertreterin?
Oft verfügen westliche Frauen über Persönlichkeitseigenschaften, die Erfolgsfaktoren für das Asiengeschäft sind. So erkennen sie manchmal intuitiv, welches Verhalten angemessen ist oder was die asiatischen Gegenüber verärgern und verletzen könnte. Deshalb schlug mir ein deutscher Kooperationspartner einmal augenzwinkernd vor, doch einen Artikel mit der Überschrift „Blond und erfolgreich im Chinageschäft“ zu verfassen.
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