Die Ähnlichkeitsfalle – und warum sie immer gefährlicher wird!
Wenn Sie meine Bücher gelesen haben oder Empfänger meines Newsletters sind, dann wissen Sie, dass ich die Ähnlichkeitsfalle für eine der größten Gefahren im Asiengeschäft halte. Hier lesen Sie, warum sie immer gefährlicher wird.
Was ist die Ähnlichkeitsfalle?
Wenn wir heute die großen Städte in China, Japan, Südkorea oder auch Südostasien besuchen, dann sehen wir: Westliche Architektur, westliche Kleidung, Angebote westlicher Fast-Food-Ketten und westliche Musik. Wir schließen von dem westlichen Schein auf das Bewusstsein der Menschen und schlussfolgern: Die sind ja schon wie wir! Zack! Die Ähnlichkeitsfalle ist zugeschnappt.
Die Ähnlichkeitsfalle: Folgen des Irrtums
Und weil wir ja überzeugt sind, dass unsere asiatischen Partner ganz westlich sind und damit unsere Einstellungen und Werte teilen, dann müssen wir uns auch gar nicht mehr mit „Kulturunterschieden“ aufhalten. „China hat schon längst seine Exotik verloren“, sagte mir ein Personalleiter. Und ein junger Mitarbeiter fragte mich, ob ich nicht auch eingestehen müsse, dass wir eine One-World-Culture (natürlich unter der Vorherrschaft westlicher Werte) haben.
Deshalb müssen wir uns auch nicht mehr auf unsere asiatischen Partner vorbereiten. Wir verhalten uns wie zu Hause. Wir sagen den Kollegen zum Beispiel frank und frei die Meinung. Wir finden dieses ständige Kümmern einfach nur lästig und teilen den Kollegen mit, wir wollten heute Abend mal endlich unsere Ruhe haben.
Die Ähnlichkeitsfalle: Enttäuschung auf allen Seiten
Und dann wundern wir uns: Der von uns offen kritisierte asiatische Kollege verlässt die Firma und antwortet nicht einmal mehr auf unsere Mails. Der von uns gemaßregelte asiatische Kunde bricht die Geschäftsbeziehungen ab. Unsere chinesischen Kollegen sagen zwar immer „ja, ja“, wenn wir ihnen etwas erklären, machen aber nicht, was wir ihnen sagen. „Da gibt es schon viel menschliche Enttäuschung in China. Wir wurden angelogen und betrogen“, hörte ich von einem Personalverantwortlichen in einer Firma, die keine Vorbereitung auf China nötig sah.
Die Ähnlichkeitsfalle: Asiaten passen sich (äußerlich) an
Warum nun wird diese Gefahr der Ähnlichkeitsfalle immer größer? Weil unsere asiatischen Kollegen oder Lieferanten mittlerweile oft schon viele Erfahrungen mit uns haben. Sie lernen schnell von uns und passen sich oft äußerlich an. Erwarten Sie das aber bitte nicht von Ihren Kunden!
„Wenn du in ein fremdes Land kommst, dann öffne Augen und Ohren und schließe den Mund!“ lautet ein chinesisches Sprichwort. Das befolgen zum Beispiel unsere chinesischen Kollegen, wenn sie nach Deutschland kommen – und reden uns nach dem Mund. Nicht etwa weil sie uns täuschen wollen, sondern weil sie damit Harmonie im Umgang mit uns schaffen.
Sie geben uns Recht, wenn wir unsere Meinung zu dem diesem und jenem kundtun. Und wir tappen von einem Fettnäpfchen ins nächste und erleben allzu oft – siehe oben- dann „menschliche Enttäuschungen“.
Die Ähnlichkeitsfalle: Es gibt keine One-World-Culture!
Schützen Sie sich vor der Ähnlichkeitsfalle, indem Sie sich gut auf Ihre asiatischen Partner vorbereiten! Etikettekurse, oberflächliche Know-How-Informationen oder E-Learning Angebote sind hier nicht ausreichend.
Sie benötigen tiefergehende Hintergrundinformationen, Sie sollten wissen, warum Ihre Kollegen so handeln und warum sie die technischen Informationen einfach nicht verstehen oder umsetzen können.
Dann können Sie erleben, was mir ein Kunde nach einem Firmenseminar schieb: „Ihre Schulung war übrigens eine der besten, an denen ich bisher teilgenommen habe, sozusagen ein wahrer „Eye-Opener“!Der Begriff „Kulturunterschied“ hat für mich eine völlig neue Dimension erhalten und plötzlich ergibt alles einen Sinn.“
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