Unhöfliche Chinesen? Warum schubsen, drängeln und übervorteilen viele Chinesen?
Viele westliche Menschen fahren mit der Erwartung nach Fernost, dass sie dort auf immer lächelnde und höfliche Menschen träfen. Sanftmütig seien sie, zurückhaltend und bescheiden. Bereits nach Ankunft im Flughafen chinesischer Großstädte sind Erstreisende oder auch Asienerfahrene oft entsetzt. Da wird gedrängelt und geschubst, um zum Beispiel als erster an den Koffer bei der Gepäckausgabe zu kommen.
Die Gründe für dieses Verhalten erfahren Sie in diesem Artikel. Und ich verspreche Ihnen: Damit wissen Sie dann mehr als die meisten Westler, die langjährige (Reise-)Erfahrungen in Asien haben.
Unhöfliche Chinesen: Beispiel
Neulich in Taiwan. Vor einer Damentoilette eine Reihe geduldig wartender Frauen aus dem Westen, aber auch aus Asien. Von hinten kommt plötzlich eine Festlands-Chinesin angerast, drängelt sich entschlossen und in hohem Tempo nach vorne, und verschwindet in die erste frei werdende Toilette. Die Frauen in der Warteschlange reagieren verdutzt, verärgert, fassungslos. Wie kann es so viel Dreistigkeit geben! „Also mich werden die (gemeint waren die Festlandschinesen) bestimmt nie sehen!“, war die Schlussfolgerung einer deutschen Touristin.
Unhöfliche Chinesen: Es herrscht das Recht des Stärkeren
Nahezu alle, die nach China reisen, können von solch rücksichtslosem und rüdem Verhalten in der Öffentlichkeit berichten. Ein empörter Kunde erzählte mir, dass sein Taxifahrer in China sogar einen Notarztwagen ausgebremst habe, um selbst schneller voran zu kommen. Im Straßenverkehr wird sichtbar: Es herrscht das Recht des Stärkeren. Wenn etwa ein Unfall passiert, kann es sein, dass sich niemand um die Opfer kümmert. Die chinesische Logik in diesem Fall lautet: Einerseits könne man durch Hilfe den Verdacht erwecken, den Unfall selbst verursacht zu haben, und demzufolge aus schlechtem Gewissen zu handeln. Zum Zweiten läuft der Helfer Gefahr, bei der Einlieferung des Verletzten ins Krankenhaus die Vorauszahlungen der Behandlungskosten übernehmen zu müssen.
Unhöfliche Chinesen? Die Kehrseite: Gastfreundschaft, Anteilnahme, Fürsorge
Das alles ist auch deshalb so irritierend, weil man parallel dazu häufig völlig andere Erfahrungen macht. Innerhalb einer Arbeitsgruppe oder mit Geschäftspartnern erlebt man als Westler ein fürsorgliches und zugewandtes Verhalten. Man fragt, wo man gute Kochmesser kaufen könne – und am nächsten Tag bringen drei Kollegen ein solches Messer mit, ohne dass sie dafür Geld nehmen. Man wird selbstverständlich am Flughafen abgeholt und nahezu 24 Stunden umsichtig betreut. Natürlich darf man die Rechnung beim Essen nicht zahlen. Und dann wieder die Rücksichtslosigkeit zwischen Fremden im öffentlichen Raum. Wie geht das zusammen?
Unhöfliche Chinesen? Die Antwort findet man in der Struktur der konfuzianischen Gesellschaft
Die Antwort darauf liefert uns ein Blick auf die Struktur und Denkweise konfuzianischer Gesellschaften. Das soziale Miteinander ist strukturiert durch eine Vielzahl sozialer Einheiten (chinesisch: Danwei). Die eigene Familie, das Unternehmen, für das jemand arbeitet, die Schule, die Universität, der Golfclub, letztlich das Herkunftsland sind hier zu nennen. Dies alles sind soziale Einheiten, in denen der einzelne Verpflichtungen gegenüber einer Gruppe und deren Mitgliedern hat. Auf dieser Ebene ist das Miteinander geprägt durch Rücksicht, Verantwortung, Höflichkeit, gegenseitige Hilfe. Außerhalb dieser Danweis oder sozialen Gruppen hingegen herrschen ganz andere Regeln. Hier geht es um die Durchsetzung des eigenen Vorteils.
Auch in Japan oder Korea, die ebenfalls zum konfuzianischen Kulturkreis gehören, unterscheidet man in den Verpflichtungen klar zwischen Innen (uchi) und Außen (soto). Absolut legitim ist es zudem, dass sich die Mitglieder bestimmter Unternehmens-Danweis mit allen Mitteln bekriegen. Das kann man dann beobachten, wenn am Morgen die Belegschaft von Mitsubishi martialisch brüllt „Unser Kampf gilt Honda!“.
Unhöfliche Chinesen: Keine anonyme Nächstenliebe
Noch einmal: Das Konzept der christlichen Nächstenliebe ist im Konfuzianismus unbekannt. Zwar fordert auch das konfuzianische Wertesystem, das Prinzip der Menschlichkeit („ren“) im sozialen Miteinander zu beachten. Aber dies gilt eben nur im Bezugsrahmen einer bekannten Gruppe.
Für westliche Menschen sind diese unterschiedlichen Verhaltensweisen in unterschiedlichen Kontexten meist nicht nachvollziehbar. Mehr noch: man empfindet sie als ungehörig und schockierend. „Die haben einfach keine Manieren!“, urteilen dann Europäer oder Amerikaner.
Irritierende Erfahrungen
Und Sie können sich vorstellen, wie sich ein Kunde von mir fühlte, als er einen langjährigen japanischen Geschäftspartner auf dem Flughafen traf und freundlich grüßte. Dieser reagierte in keinster Weise, ging grußlos weiter und ließ einen perplexen Deutschen zurück. Der Japaner hatte die Firma gewechselt. Damit gehörte er zu einer neuen sozialen Gruppe und „kannte“ den ehemaligen Partner nicht mehr.
Trotz aller kulturellen Unterschiede kann es natürlich auch an der jeweiligen Persönlichkeit eines Menschen liegen, wenn er ein bestimmtes Verhalten zeigt. Wie sagte mein früherer Chef immer? „Denkt immer daran: Jenseits aller kulturellen Prägungen gibt es einfach zwei Prozent Idioten in jeder Gesellschaft.“
Ich hatte bisher keinen Kontakt zu Chinesen und keine Meinung zu ihnen. Vor einem Jahr sind Mutter und Kind aus China über mir eingezogen.
Ich muss leider sagen, es stimmt in diesem Fall. Extrem laut und rücksichtslos, unsozial und nicht kompromissbereit.
Jeder Kommunikationsversuch wird als Angriff gewertet und alles geleugnet.
Nur ich, ich, ich.
Keine Empathie, kein Verständnis.
Sowas hab ich in 50 Jahren Nachbarschaft mit allen möglichen Menschen noch nicht erlebt.
Diese zwei haben leider meine Meinung über die Chinesen im Allgemeinen sehr negativ geprägt.