Weihnachtsmärkte in Asien und andere wunderliche Dinge
In Nürnberg wie in vielen anderen Städten wurden die berühmten Weihnachtsmärkte auch im Jahr 2021 kurzfristig abgesagt. Etwas ironisch könnte man sagen: Wenn Sie Christkindlesmärkte besuchen wollen, müssten Sie nach Asien fahren. Sehen Sie, in welchen Städten Sie sich am Budenzauber erfreuen könnten.
Weihnachtsmärkte in Asien
Künstliche Tannenzweige, meterhohe Weihnachtsbäume mit bunten Kugeln geschmückt, Lichtergirlanden und Lebkuchenhäuser, gebrannte Mandeln und Glühwein – all das können Sie auf dem „German Christkindlmarkt“ in Shanghai genießen.
Auch in Singapurs Orchard Road soll eine weihnachtliche Dekoration, die teilweise etwas an den Fasching erinnert, auf das christliche Fest einstimmen. Für die Einheimischen ist das natürlich nur eine exotische Kulisse für Fotomotive. Für die Expatriate Gemeinde hingegen eine Erinnerung an heimatliche Bräuche – die sie zu Hause aufgrund der Coronazahlen nicht genießen könnten.
Weihnachtsfest ohne kulturelle Verankerung
Natürlich hat man in der Geschäftswelt Asiens, dort vor allem in den Shopping Malls der großen Städte, das Weihnachtsfest als zusätzlichen Konsumanlass entdeckt. Als Familienfest mit entsprechender Tradition und religiöser Bedeutung wird es nicht wahrgenommen.
Andere wunderliche Dinge
…stellen asiatische Menschen fest, wenn sie Nachrichten aus Europa hören. Sie sehen, dass Menschen wütend dagegen protestieren, wenn sie sich gegen eine Covidinfektion impfen lassen sollen. Vielen Menschen in Asien hingegen ist ein Impfstoff immer noch nicht zugänglich.
Sie staunen, wenn Europäer auf Demonstrationen gegen Freiheitsbeschränkung protestieren. Sie staunen noch mehr, wenn westliche Menschen in öffentlichen Fernsehsendungen beklagen, dass sie nicht mehr ihre Meinung frei äußern dürfen. Sie fassen es nicht, dass diese Menschen anscheindend nicht merken, wie grotesk ihr Verhalten ist.
Dle Covidpandemie macht unterschiedliche kulturelle Werte deutlich
Auch wenn viele Asienreisende angesichts westlicher Architektur, Autos oder Kleidung den Eindruck gewinnen, die Menschen würden immer mehr „wie wir“ – das unterschiedliche Verhalten in der Coronazeit hat die unterschiedlichen kulturellen Werte deutlich gemacht.
In Asien schützt sich der Einzelne, um die anderen zu schützen. Im Westen pochen viele Menschen erst einmal auf ihre Rechte. Die individuelle Freiheit (sich für oder gegen eine Impfung zu entscheiden) rangiert für viele vor dem Gemeinwohl. Die „Freiheit“ des Westens erscheint vielen Asiaten schlicht als egozentrische Rücksichtslosigkeit.
„Ja sollen wir denn Asiaten werden?“
Nein, ich bin nicht der Meinung, dass wir Asiaten werden sollen. Ich wünsche mir auch keine One- world-culture unter fernöstlicher Wertehohheit. Aber ich wünsche mir, dass sich einige Menschen bei uns endlich einmal auf die historischen und philosophischen Wurzeln unseres Freiheitsbegriffes besinnen: Die persönliche Freiheit endet da, wo sie die Freiheit des anderen einschränkt. Die persönliche Selbstbestimmung endet, wenn dadurch andere gefährdet werden.
Alle Jahre wieder:
„Soll ich meinen asiatischen Geschäftspartnern Weihnachtswünsche schicken?“
Zum Schluss noch ein Thema, das mich regelmäßig am Jahresende erreicht. Es geht um die Frage, ob man den asiatischen Geschäftspartnern oder Kollegen Weihnachtswünsche schicken soll. Für Ihre Geschäftspartner in China, Taiwan, Südkorea, Singapur, aber auch für Ihre chinesisch-stämmigen Partner in Südostasien ist das chinesische Neujahr viel wichtiger als das westliche Weihnachtsfest.
Bitte denken Sie daran, Ihren Kollegen, Kunden oder Lieferanten hier Glückwünsche zu schicken. Das Jahr des Tigers beginnt am 1.Februar 2022. Was sie genau wünschen sollten, finden Sie hier.
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